Viele Jahre lang hat unser Ortschronist in Zusammenarbeit mit zahlreichen Zeitzeugen und Experten an einem Heimatbuch für den Markt Münsterhausen gearbeitet.
Das Ergebnis: ein 400 Seiten umfassendes und dabei reich bebildertes Werk präsentieren zu können, das auf interessante und unterhaltsame Weise an die Vergangenheit unseres Marktes Münsterhausen erinnert.
Das Heimatbuch ist für 24,50 € erhältlich im Rathaus unserer Verwaltungsgemeinschaft Thannhausen.
Aus der Geschichte von Münsterhausen – Das Straßendorf im Mindeltal
Der Ort ist als Doppelsiedlung das längste Dorf mit 2,5 km von Schwaben. Das untere Dorf als "Münster" also Besitz einer Kirche und das obere Dorf als "Hausen" Besitz eines Hauses bzw. Burg.
Münsterhausen bildet eine Doppelsiedlung, bestehend aus dem unteren Dorfe Münster (= Besitz eines Münsters) und dem oberen Dorfe Hausen (= festes Haus, Burg). Der Ort wird erstmals urkundlich 1071 genannt. In der Mitte des 14. Jahrhunderts besaß das Augsburger Kollegiatsstift St. Moritz zwei Anwesen in Münsterhausen. 1384 hatte hier das Kloster Ursberg sechs Gilthöfe und neun Lehengüter.
Ortsherr von Münsterhausen war der Augsburger Bischof (Hochstift). 1424 erhielt der Ritter Friedrich von Freiberg als hochstiftisches Lehen die Burg Münsterhausen mit allem Zugehör verliehen.
Als Lehensinhaber folgten:
- 1433 Peter von Freiberg zum Eisenberg
- 1344 Marquard von Schellenberg, Eberhart von Stain und Walter von Hürnheim
- 1448 Heinrich Truchsess von Höfingen
- 1474 Heinrich Truchsess von Höfingen jun.
- 1495 Adam Truchsess von Höfingen
- 1517 Konrad Roth zu Ichenhausen
- Heinrich Roth zu Ichenhausen
- 1565 Erzherzog Ferdinand von Österreich
- 1570 Kloster Ursberg
- 1579 Arbogast von Schellenberg zu Höfingen
- 1599 Georg Wilhelm von Leonrod
- 1620 Johann Wilhelm von Leonrod
- 1660 sein Schwiegersohn Freiherr Johann Ludwig von Heidenheim
Die Freiherren von Heidenheim hatten nun dieses Gut inne bis zum Jahre 1789, als das Geschlecht mit Johann Ludwig von Heidenheim erlosch. Somit fiel die Herrschaft an den Lehensherrn, den Bischof von Augsburg zurück.
Das Hochstift vergab Münsterhausen dann nicht mehr als Lehen. Bei der Säkularisation 1802 erhielt den Besitz des Hochstifts der bayerische Staat. Dieser bestand im Schloss, das um 1820 abgebrochen wurde, dem Zehentstadel (Nr. 64) und 230 Tagwerk Wald.
Auf die Lage des Schlosses, das zwischen Münster und Hausen lag, weisen folgende Hausnamen hin:
- Schloßweber (Nr. 65)
- Schloßschuster (66)
- Schloßmann (70)
- Schloßgärtner (71)
Die Herrschaft zu Münsterhausen trug von der Markgrafschaft Burgau zu Lehen eine Jagdgerechtigkeit in einem östlich von Münsterhausen gelegenen Bezirk, ferner die Mühle unter dem Schloss und einige Höfe.
Der Blutbann (Hochgerichtsbarkeit), welcher seit der Ursberg’schen Inhabung (1570–1579) den Herren von Münsterhausen verliehen wurde und sich räumlich auf das Gebiet der niederen Ortsgerichtsbarkeit beschränkte, war ein Lehen vom Reich.
Die übrigen Güter und Rechte in Münsterhausen, darunter auch das Patronatsrecht an der Pfarrkirche, rührten zu Lehen vom Bischof und Hochstift zu Augsburg und fielen 1789 nach dem Aussterben der von Heidenheim an den Lehensherrn zurück.
1492 entrichtete Truchsess von Höfingen zu Münsterhausen an die Markgrafschaft Burgau 105 Feuerstattgulden für seine Herrschaft Münsterhausen (59 Obermünsterhausen, 38 Untermünsterhausen, zwei Häuserhof, drei Reichertsried, ein Stadel, zwei Eglisried).
1565 gehörten u.a. zum Oberdorf (Hausen) neun Höfe, elf Sölden, Wirtshaus und Mühle.
Im Jahr 1580 wurde Münsterhausen zum Markt erhoben, nahm aber erst 1955 ein Wappen an. Der Ort entstand aus den ehemals selbständigen Dörfern Münster und Hausen.
Besonders markant reihen sich die Häuser Giebel an Giebel entlang der Durchgangsstraße, begleitet weiter westlich von der Mindel.
Die aktuelle Bebauung findet östlich über der Hangleite auf den Hochflächen des Riedels statt. Das Gebiet des „Naturparks Augsburg - Westliche Wälder“ schließt sich daran an. Die Marktgemeinde Münsterhausen ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Thannhausen und liegt im Südosten des Landkreises Günzburg.
Das 2,5 km lange Straßendorf hat heute zusammen mit den Ortsteilen Hagenried, Oberhagenried, Häuserhof und Reichertsried rund 2050 Einwohner.
Münsterhausen ist an das überörtliche Verkehrsnetz über die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Staatsstraße 2025 an die Autobahn A 8 (München – Stuttgart) im Norden und die Bundesstraße 300 (Augsburg – Memmingen) im Süden angebunden.
Aktuell wurde im Dezember 2020 die Umgehungsstraße im westlichen Flurbereich fertiggestellt.
Historische Karte Münsterhausen 17. Jahrhundert

Münsterhausen um das Jahr 1824
Münsterhausen um das Jahr 1930

Persönlichkeiten von Münsterhausen
Michael Kaiser | 29.07.1972 Ernennung zum Ehrenbürger |
Eduard Lack | 28.03.1978 Ernennung zum Ehrenbürger |
Max Höck | 17.03.1995 Ernennung zum Ehrenbürger |
Paul Hartinger | 17.03.1995 Ernennung zum Ehrenbürger |
Pfarrer Mirko Cavar | 26.07.2020 Ernennung zum Ehrenbürger |