Lage und geschichtlicher Hintergrund
Der ca. 4 km südlich von Thannhausen liegende Ortsteil Burg liegt am östlichen Rand des Mindeltals, auf einer steilen Hügelkuppe, auf der um 1050 möglicherweise von den Dorfherrrn von Balzhausen eine feste Burg erbaut wurde. Wahrscheinlich kann das Jahr 1065 als das Jahr der Ersterwähnung angenommen werden.
1142 soll es im Prämonstratenserkloster Ursberg einen verheerenden Brand gegeben haben, an dem angeblich die dortigen Nonnen Schuld gewesen seien. Die Anführerin dieser Nonnen, Schwinhilde, eine Tochter des Grafen von Balzhausen, habe nun zusammen mit den vertriebenen Nonnen ein Klösterchen in Burg gegründet. Daher gab es bis 1666 in Burg einen Schwinhildenaltar.
Im Bauernkrieg wurde Balzhausen und Burg schwer beschädigt. Im Februar 1525 hatten sich die Bauern zusammengeschart, um ihren Unmut wegen ihrer immer mehr eingeschränkten Rechten Luft zu machen. Da diese Bauernhaufen viel Unruhe ins Land brachten, und benachbarte Orte wie z. B. Thannhausen eroberten, wurde von Ulm aus ein kleiner Heereszug zusammengestellt. Am 31. Mai 1525 wurde Burg und Balzhausen von diesem Heereszug niedergebrannt.
Im Jahr 1753 wurden letzte Ruinen von der alten Burg gefunden. Zudem wurde in den vergangenen Jahren ein uralter Brunnen entdeckt.
Im Septemer 1796 zog eine Schar französischer Soldaten plündernd durch die Gegend. Als sie sich am 22. September Ursberg näherten, widersetzten sich allerdings Bauern aus Bayersried, Premach, Balzhausen und schließlich Burg.
Am 17. Januar 1897 wurde die Raiffeisenkasse Thannhausen-Nettershausen-Burg gegründet.
Am 02.01.1977 wurde schließlich die Gemeinde Burg-Nettershausen mit der Stadt Thannhausen zusammengeschlossen!
Burger Kirche
Wie schon oben erwähnt, wurde für die aus Ursberg vertriebenen und später in Burg angesiedelten Nonnen in Burg eine eigene Kirche erbaut.
Mitte des 14. Jahrhunderts wurde die Kirche von Burg allerdings als Filiale von Balzhausen bezeichnet. Deshalb war der Geistliche von Balzhausen auch für Burg zuständig. Um 1500 wurde der Burger Kirchturm, der schon in der romanischen Zeit erbaut wurde und spätgotische Stilformen aufweist, um ein Stockwerk erhöht.
Am 27. Januar 1525 stiftete die Gemeinde bei der Hl.-Kreuz-Kirche eine Kaplanei, die jedoch abhängig von der Pfarrei Balzhausen war. Daraufhin wurde ein Kaplaneihaus erbaut, das allerdings 1696 durch ein Neues ersetzt wurde.
Zahlreiche Umbau- bzw. Renovierungsarbeiten folgten. So wurde im Jahr 1605 der Kirchturm, 1616 der Chor renoviert und mit einem Dach versehen. Weiterhin wurde in den Jahren 1620-1623 das Langhaus umgebaut.
Allerdings wurde die alte Kirche allmählich baufällig, sodass nach dem 30-jährigen Krieg ein Neubau fällig war. Dieser wurde 1661 in Angriff genommen. Dabei blieb jedoch ein Großteil der Außenmauern im alten Zustand stehen.
Vermutlich um die weitere Finanzierung des Baues zu sichern, suchte man die schon länger bestehende Wallfahrt besser zu beleben, indem man 1662 einen Kreuzpartikel erwarb. Somit ist das Patrozinium der Burger Kirche das Heilige Kreuz.
1695 fiel bereits die Rückwand der Kirche ein und wurde deshalb erneuert. Zudem wurde 1696 ein neues Benefiziatenhaus erstellt. Im Jahr 1706 bekam der Burger Kirchturm einen neuen Glockenstuhl. Auch die alte Orgel wurde 1760 repariert und um 2 Register vermehrt. Schließlich erfolgten 1761-1763 die letzten größeren Umbauarbeiten an der Heilig-Kreuz-Kirche zu Burg. So wurde die Kirche zu einem großartigen Rokokoraum umgestaltet, der Chor und das Langhaus wurden verlängert und erhöht, Fresken wurden gemalt und der Hochaltar und die Kanzel wurden neu angefertigt.
Im Jahr 1787 wurde die Kaplanei Burg ein Kuratbenefizium und um die Burger Kirche wurde ein eigener Friedhof angelegt.
Da 1850 das Pfarrhaus in Burg abbrannte, wurde ein Neues errichtet.
Aus dem Kuratbenefizium Burg wird 1863 eine Pfarrkuratie.
1944 wurden am Hochaltar, 1966 am Äußeren der Kirche und 1978-1992 im Inneren der Kirche Renovierungen durchgeführt.
Im Jahre 1995 wurder der Friedhof um die Kirche neu gestaltet.
Schule in Burg
Bereits im Herbst 1803 wurde im Wohnzimmer des damaligen Lehrers unterrichtet. Da dies allerdings auf Dauer keine Lösung war, wurde im Jahr 1856 ein Schulhaus gebaut. In dem Jahr 1907 wurden die Kinder von Nettershausen in Burg eingeschult. Dadurch wurde jedoch das alte Schulhaus zu klein und es musste eine neue Schule erbaut werden. Dies geschah in den Jahren 1908-1909. Ab 1969 gehört Burg schließlich zum Hauptschulverband Thannhausen.